Liebe Gartenfreundinnen und -freunde,
zugegeben, es war sehr kalt, aber trotzdem schade, dass so wenig von Euch die einmalige Möglichkeit genutzt haben, sich bei ausgewiesenen Experten des Landeskriminalamtes und der angrenzenden Polizeiabschnitte über empfehlenswerte Sicherheitsmaßnahmen für uns und unsere Gärten zu informieren. Dabei bestürmten uns so viele von Euch in den vergangenen Monaten, mehr für Euch und den Einbruchschutz zu tun. Umso dankbarer sind wir der Polizei für die ausführliche Beratung auf unserem Vereinsplatz und ihre inzwischen ausgebaute Fahndungsarbeit in unserer Anlage. Einige interessante Informationen aus den Gesprächen haben wir hier zusammengefasst:
- Die Experten gehen bei den Einbrüchen nicht von organisierter Kriminalität aus, dazu ist zu wenig zu holen. Eher handelt es sich um Jugendliche, Kleinkriminelle vom Rande der Gesellschaft, die sich mit Gelegenheitsdiebstählen über Wasser halten, und Obdachlose. Sie suchen einen Platz zum Schlafen und Ess- und Trinkbares. Deshalb über den Winter keine Konserven und Alkoholika in den Lauben stehen lassen und am besten noch die Sicherungen rausdrehen!
- Bei Holzlauben haben Zusatzsicherungen in Form von Schlössern und Riegeln wenig Sinn, weil sie im Nu mit einem Schraubendreher zu öffnen sind.
- Vergitterte Fenster bieten einen gewissen Schutz, können aber ebenfalls meist leicht herausgerissen werden. Besser die Fenster mit Sichtschutz versehen, zum Beispiel Sperrholzplatten anbringen. So können erst gar keine Begehrlichkeiten geweckt werden.
- Lärm und Licht schrecken in der Regel ab, die Täter werden unkonzentriert. Deshalb sind auch Diebstahlsicherungen mit Signalton sinnvoll.
- Nichts Teures draußen stehen lassen!
- Den Garten immer aufgeräumt verlassen, umso schneller bemerkt Ihr, ob jemand da war.
- Bewegungsmelder und hochgehängte Kameras, die über WLAN einen Alarm aufs Handy schicken, sind am sinnvollsten. Dafür sollten wir eventuell einige Hotspots einrichten, in die sich mehrere einloggen können.
- Bei Einbrüchen immer die 110 anrufen, erst recht, wenn auch Schlüssel und Ausweis entwendet wurden. Dann kann die Polizei mindestens so schnell wie der Täter an der Wohnung sein.
- Grundsätzlich immer Garten und Laube abschließen
Eine vollständige Übersicht der Berliner Polizei erhaltet ihr hier als Download
Anforderungen an Sicherheitstechnik für zB Garten und Lauben.
Videoüberwachung mit Liveübertragung:
- LTE (4G) fähig mit SIM-Karten Steckplatz
- PIR Sensor (Bewegungssensor) oder Erfassungsraster einstellbar
- Mobilfunk Benachrichtigung über App
- Rückkanal fähig – um kommunizieren zu können
- Stromzufuhr über Solarpanel
- Cloudfähigkeit, um Videosequenzen diebstahlsicher zu empfangen
- Alternativ W-Lan fähig mit Router
Bewegungsmelder Licht/Alarm
- Stromzufuhr z.B. über Solar
- Ein- und ausschaltbar, bestenfalls über Fernbedienung
- Lautes, zeitlich begrenztes Alarmsignal
Die Überwachungstechnik sollte möglichst hoch und unerreichbar oder auch versteckt angebracht werden. Es ist ratsam, Videokameras nicht mit NachtLICHT, sondern mit NachtSICHT zu installieren, so dass bei nächtlichen Einbrüchen Täter nicht erkennen können, dass sie überwacht werden. Außerdem empfiehlt sich ein Anbieter mit Cloudlösung, dadurch gehen bei Diebstahl der Kamera die Aufnahmen nicht verloren.
Smartphone-Apps sollten die Berechtigung bekommen, Benachrichtigungen zu empfangen. Häufig lässt sich ein eigener Signalton vergeben, der informiert, sobald sich etwas im Garten regt.
Kameras, die den genannten Angaben entsprechen, sind ab ca. 60 € im Versandhandel erhältlich. Laufende Kosten für die Simkarte betragen monatlich ab 2,99 € im O2 Netz, ab 4 € im Netz der deutschen Telekom oder ab etwa 6 € im Vodafone-Netz.